Wer nach Finnland reist, der wird von den vielen gelebten Traditionen überrascht sein. Feste wie die Sommersonnenwende oder den Schlafmützentag sprechen für das stark verankerte Brauchtum in der Bevölkerung. Speziell Weihnachten wird in Finnland, wenn auch mit einigen Unterschieden, sehr gerne gefeiert. Dort hört der Weihnachtsmann auf den Namen Joulupukki, was auf die Sagengestalt des Julbockes zurückgeht. Traditionell kommt in Finnland zu Weihnachten Schinken, Kartoffelauflauf und Rote-Beete-Salat auf den Tisch.
Während in Deutschland oft von weißen Weihnachten geträumt wird, gehört das in Finnland zum Standard. Je weiter nördlich der Hauptstadt Helsinki auf desto mehr Schnee kann man sich freuen. Der Name des finnischen Weihnachtsmanns „Joulupukki“ bedeutet übersetzt Weihnachtsbock und hat ihren Ursprung in der mythischen Gestalt des Julbockes, einer Ziegenbockfigur die meist aus Stroh gefertigt wird. Der Joulupukki unterscheidet sich vom klassischen Weihnachtsmann dadurch, dass er nicht durch den Kamin in die Häuser kommt, sondern er klopft an die Wohnungstür und fragt „Onkos täällä kilttejä lapsia?“ (Gibt es hier artige Kinder?).
Turku gilt bei den Finnen als Weihnachtsstadt
Fröhliche Weihnachten bedeutet auf Finnisch „Hauskaa Joulua“. Das Weihnachtsfest beginnt schon in der Nacht des 23. Dezember. Sind in die Kinder im Bett beginnen die Eltern nach alter Tradition den Weihnachtsbaum zu schmücken. Jouluaatto, der Heilige Abend, ist der wichtigste Weihnachtsfeiertag in Finnland. In der finnischen Stadt Turku wird an diesem Tag pünktlich um 12 Uhr mittags der sogenannte Weihnachtsfrieden ausgerufen. Auf dem alten Großmarkt versammeln sich mehrere tausend Menschen und den Aufruf nach Frieden und Besinnlichkeit zu hören. Nicht umsonst nennen die Finnen Turku ihre „Weihnachtstadt“.
Während in vielen Ländern der 25. Dezember der höchste Weihnachtsfeiertag ist, wird dieser Tag in Finnland sehr ruhig begangen. Man geht hier nach altem Brauch in die Andacht und verbringt den Tag mit der Familie. Als Weihnachtsessen kommt bei den Finnen der traditionelle Weihnachtsschinken auf den Tisch. Der „Joulukinkku“ ist gepökelt und wird im Ofen gebacken. Die Beilagen zum Schinken sind Rüben-, oder Kartoffelauflauf, dazu kommt ein Rote-Beete-Salat. Auch sind Fische wie Heringssalat oder Stockfisch sehr beliebt. Als Dessert wird gerne Milchreis mit Preiselbeersaft oder Hefegebäck gereicht. Bevor es allerdings zu Tisch geht, steht der obligatorische Saunagang an. Auf diesen wird selbst an Heiligen Abend nicht verzichtet.
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